Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen war tätig in der Abtei St. Hildegard in Eibingen

Visionärin, Heilkundige und Wegbereiterin. Wir haben uns näher mit der Mutter unserer Bitterstern Bittertropfen beschäftigt und einen Steckbrief entworfen.

Hildegard von Bingen: Steckbrief

Hildegard von Bingen gilt als Pionierin in der Natur- und Heilkunde. Genau aus diesem Grund ist sie für uns bei Laetitia eine inspirierende Persönlichkeit. Nicht nur durch ihr Wissen im gesundheitlichen Bereich wurde Hildegard von Bingen bekannt, sondern auch durch ihre Tätigkeiten als Äbtissin, Benediktinerin, Komponistin, Dichterin. Auch heute ist ihr umfassendes Wirken noch erkennbar: Das Kloster Hildegard von Bingen, die Abtei St. Hildegard in Rüdesheim am Rhein, oder auch das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Köln und anderen Orten in Deutschland tragen den Namen der emanzipierten, intelligenten Frau des Hochmittelalters. Sie wird auch heilige Hildegard genannt, denn bereits während ihres Lebens wurde sie wie eine Heilige verehrt. Spätestens mit der Aufnahme in den Kanon im 17. Jahrhundert gilt Hildegard von Bingen in der römisch-katholischen Kirche als Heilige.

Hildegard von Bingen: Kräuter

Hildegard von Bingen revolutionierte mit ihrem umfassenden Wissen über Kräuter und Gewürze die damalige Medizin. In ihrem Werk „Causae et curae“ thematisierte sie die Entstehung und mögliche Behandlung von Krankheiten. Ihr Leitmotiv war dabei die Kombination des damaligen, medizinischen Wissens mit einer umfassenden Kenntnis über Heilkräuter aus der Volksmedizin. Auch wir bei Laetitia bedienen uns für unsere Rezepturen stets bei den wertvollen Schätzen der Natur und der modernen Wissenschaft.
Bei Hildegard von Bingen spielten Kräuter und Gewürze eine große Rolle, einige davon kennen heutzutage nur noch die wenigsten. Daher haben wir eine kleine Auswahl der traditionell genutzten Pflanzen der Hildegard von Bingen zusammen gestellt:

Galgant: Bei Hildegard von Bingen findet dieses Gewürz als durchblutungs- und verdauungsförderndes Mittel Verwendung. Das Gewürz gehört zur Familie der Ingwergewächse und wird heutzutage vor allem im asiatischen Raum als Ingwerersatz verwendet. Zu Zeiten der heiligen Hildegard war die Heilpflanze auch hier sehr verbreitet und wurde entweder als getrocknetes Pulver oder frische Wurzel eingesetzt.

Schafgarbe: Nach Hildegard von Bingen soll Schafgarbe als Pulver in Tees gegeben und aufgelöst werden. Diese Nutzung empfahl die Heilkräuter-Expertin vor allem bei innerlichen Wunden, um Entzündungen zu lindern. Bei äußerlichen Wunden soll die Schafgarbe als Umschlag auf Wunden gelegt werden.

Bertram: Hildegard von Bingen beschrieb Bertram als blutbildend und verdauungsfördernd. Besser bekannt ist das Gewürz unter dem Namen Ringblume. Deren Wurzel wird nach Hildegard von Bingen als angenehm scharfes Gewürz genutzt.

Wermut: Die Wirkung nach Hildegard von Bingen kann am leichtesten in Form einer Frühjahrskur erreicht werden. Das Wermutkraut wird dafür in Form des Wermutweins zu sich genommen, um die Reinigung und Entschlackung des Körpers zu fördern. Dafür sorgen die Bitterstoffe im Wermut, die den Stoffwechsel der Leber ankurbeln sollen.

Akelei: Hildegard von Bingen nutzte diese Heilkräuter vor allem bei Atemwegserkrankungen.


Dieses weitreichende Wissen beeindruckt damals wie heute und zeigt, wie vielfältig und innovativ Hildegard von Bingen gearbeitet hat.

  • Schafgarbe liegt auf Holzbalken, im Hintergrund Wiese

Hildegard von Bingen: Rezepte & Ernährung

Zu einer gesunden Lebensweise gehört auch eine gesunde Ernährung. Im vorherigen Abschnitt haben wir bereits verschiedene Kräuter und Gewürze vorgestellt, deren besondere Eigenschaften von Hildegard von Bingen beschrieben wurden. Einige dieser können wunderbar in Rezepte eingebaut werden, sodass du nicht nur den leckeren Geschmack genießen, sondern auch von der wohltuenden Eigenschaft profitieren kannst.

Kekse nach Hildegard von Bingen:

Hildegard von Bingen schrieb Dinkel aufgrund seiner Zusammensetzung nervenstärkende Eigenschaften zu. Besonders die Aminosäure Tryptophan, die der Körper nicht selbst herstellen kann, soll die Serotoninproduktion anregen, was eine positive Auswirkung auf unsere Stimmung haben kann. Genieße die Kekse mit Bedacht - und iss nicht mehr als 6 Stück davon am Tag.

Zutaten:

  • 125 g Butter
  • 200 g Dinkelvollkornmehl
  • 75 g brauner Rohrzucker
  • 100 g gehackte Mandeln
  • 1 Ei
  • 7 g Muskat
  • 7 g Zimt
  • 2 g gemahlene Nelken
  • 1 Messerspitze Backpulver
  • 1 Messerspitze Galgant
  • 1 Prise Salz
  • Saft von 1 Zitrone

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Zubereitung:

  1.  Gib alle Zutaten in eine Rührschüssel und knete diese mit einem Mixer oder einer Küchenmaschine zu einem festen Teig. Forme den Teig zu einer Kugel und lasse ihn für mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen.
  2. Nach dieser Zeit kannst du deine Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig etwa 5 mm dick ausrollen.
  3. Heize nun den Ofen auf 170 Grad vor.
  4. Nun kannst du die Kekse formen und zum Beispiel mit Ausstechern schöne Formen verleihen und diese auf das Backbleck mit Backpapier legen.
  5. Die Kekse sollten 13 – 15 min lang gebacken werden und nach dem Auskühlen in einer verschließbaren Dose aufbewahrt werden.

Hildegard von Bingen Brot:

Auch in diesem Rezept macht sich Hildegard von Bingen die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Dinkels zunutze. Auch die vielfältigen Gewürze unterstützen die Wirkung des Dinkels.

Zutaten:

  • 350 g Dinkelmehl Type 630
  • 100 ml Brottrunk
  • ½ Würfel Hefe
  • 1 TL heller Honig
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Sonnenblumenöl
  • 1 EL gemahlene Bertramwurzel
  • 1 TL gemahlener Galgant
  • 1 TL Fenchelsamen
  • 1 TL getrockneter Quendel
  • Mehl zum Arbeiten und Fett für die Form
  • Brotbackform (1 ½ l)

Zubereitung:

  1. Gib 100 g Dinkelmehl in eine Schüssel und verrühre den Brottrunk damit. Im Anschluss lässt du die Mischung bei mindestens 25 Grad, beispielsweise auf der Heizung, für vier Stunden gehen.
  2. Nach den vier Stunden kannst du nun die Hefe mit 125 ml warmem Wasser und dem Honig verrühren. Gib zu der Brottrunk-Mischung nun die übrigen 250 g Dinkelmehl, Salz, Sonnenblumenöl, Bertramwurzel, Galgant, Fenchel und Quendel. Vermische alles zu einem weichen Teig und verrühre die Mischung, bis der Teig ganz glatt ist.
  3. Fette nun die Brotbackform ein und streue sie mit Mehl aus. Nun kannst du den Teig einfüllen und zugedeckt ca. 45 Min. warm gehen lassen, bis der Teig die Form fast ausfüllt.
  4. Heize den Backofen auf 230° Ober-/Unterhitze vor und stelle eine hitzefeste Schale mit Wasser auf den Ofenboden. Nun kannst du den Brotteig mit einem nassen Messer längs 2 cm tief einschneiden und das Brot für 40 min backen lassen, bis eine leicht braune Kruste entsteht. Zwischendurch kannst du das Brot mit Wasser besprühen
  5. Lasse das Brot nun für 10 min ruhen. Danach kannst du es auf ein Kuchengitter stürzen, um es vollkommen abkühlen zu lassen.

Fasten nach Hildegard von Bingen

Fasten kann für den Körper sehr erleichternd und vitalisierend sein und auch Hildegard von Bingen beschäftigte sich damit. Wenn du nach Hildegard von Bingen heilfasten willst, kannst du dich, im besten Fall nach Absprache mit deinem Arzt, an folgendem Plan orientieren:

  • 1. Phase: Entlastung

    Entlaste deinen Körper drei bis vier Tage vor dem eigentlichen Fastenbeginn, indem du viel gedünstetes Gemüse, Obst, Dinkel Tees und Suppen zu dir nimmst. Achte darauf, Milchprodukte sowie Fleisch, Fisch, Alkohol und Kaffee zu vermeiden.

  • 2. Phase: Darmentleerung

    Beim Fasten nach Hildegard von Bingen folgt nun die Phase der Darmentleerung. Dies geschieht mithilfe von Ingwer-Ausleitungskeksen, die du in der Apotheke erhalten kannst. Alternativ kann die Entleerung mit Glaubersalz in Wasser gemischt oder Einläufen erfolgen. Lass dich dazu von einem Arzt oder Apotheker beraten.

  • 3. Phase: Fasten nach Hildegard von Bingen

    Diese Hauptphase kann drei bis sieben Tage andauern: In dieser Zeit nimmst du keine feste Nahrung zu dir, sondern ernährst dich von flüssiger Kost wie Gemüsebrühen, Dinkelsuppen oder Fastensuppen. Trinke in dieser Zeit unbedingt genügend, wie Fencheltee, Kräutertees oder Dinkelkaffee.

  • 4. Phase: Zurück zu fester Kost

    In den nachfolgenden Tagen gewöhnst du deinen Körper langsam wieder an feste Nahrung. Setze dafür weiterhin auf Suppen, aber auch wieder mehr auf Gemüse, Kompotts oder gekochte Dinkelflocken. Nach und nach kannst du dich wieder an feste Alltagskost gewöhnen.

Hildegard von Bingen: Medizin

Hildegard von Bingen hat in der Medizin mit ihrem ganzheitlichen Verständnis des Körpers viel vorangetrieben. Die Heilkunde der Hildegard von Bingen ist der sanften Medizin zuzuordnen, die darauf abzielt, dass - mithilfe der Natur - die Selbstheilung des Körpers gestärkt und gefördert wird.

Schaubild Darm

Hildegard von Bingen: Darmsanierung

Was heute wissenschaftlich bewiesen ist, vermutete die heilige Hildegard schon vor Jahrhunderten: Der Darm gehört zu den wichtigsten Organen, weil in ihm ein Großteil des Immunsystems sitzt. Die Bakterien in den Schleimhäuten des Dünn- und Dickdarms sind für die Gesundheit des Darms verantwortlich. Eine falsche, reizende Ernährung kann die Balance der Bakterien durcheinanderbringen und Krankheiten auslösen. Zum einen kann für eine Reinigung des Darms das bereits beschriebene Fasten von Vorteil sein. Außerdem kann auch der entschlackende Wermutwein oder das reinigende Bertramwurzelpulver nach Hildegard von Bingen bei der Darmsanierung und dem Aufbau der Darmflora unterstützend wirken.

Die umfassende Arbeit der Hildegard von Bingen ist bis heute beeindruckend und erstaunlich. Uns bei Laetitia inspiriert ihre Denkweise, den Körper als Einheit zu sehen und sich die Kräfte der Natur zunutze zu machen.

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